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Kakadu Nationalpark


Mit meinem Neuseeländischen Kumpel Ben war ich einige Tage im Kakadu Nationalpark auf Erkundungstour. Man braucht für viele Straßen einen 4WD (Allradfahrzeug). Die ganz tiefen und sehr aufregenden Flussdurchquerungen haben wir allerdings zu Bens Enttäuschung ausgelassen - wir hatten das Auto von einem Freund geliehen. 

 

Bevor wir in den Park gefahren sind, hat uns eine freundliche Rangerin die Orte auf einer Karte markiert, an denen man schwimmen kann. Eine hundert prozentige Sicherheit gibt es allerdings nirgendwo. Die Krokodile schwimmen und klettern in der Regenzeit die Flüsse ins Landesinnere hinauf und bleiben eventuell in einem Wasserloch "stecken", wenn die Trockenzeit einsetzt. Manchmal sind die Flüsse zu den Wasserlöchern sogar ausgetrocket oder nur noch knöcheltief, aber man sollte sich vorher gut informieren, wo man schwimmen gehen kann. Auf die Frage einer Mutter, die auf dem Weg zum Wasserloch Maguk Gorge war, ob man dort gefahrlos schwimmen kann, antwortete die Rangerin nur: "Du hast ja ne Menge Kinder dabei, du solltest also klar kommen." Nun, was soll ich sagen? Ben und ich waren beide schwimmen und haben noch alle Arme und Beine und auch von den Kindern haben alle den Tag überlebt. Die Mitarbeiter des Parks dürfen einfach keine Garantie geben. An den markierten Stellen ist es aber in der Regel sicher. 

 

Ganz sicher fühlt sich meine Lieblingschwimmstelle an. Der natürliche Infiniti-Pool Gunlom. Hier kraxelt man auf einem unwegsamen Pfad ziemlich steil nach oben, bis man die Spitze eines Wasserfalls erreicht. Wenn es ein Salty (niedliche Form für Salzwasserkrokodil) mit seinen kurzen Beinchen wirklich bis nach hier oben geschafft haben sollte, hat es sich eine Mahlzeit tatsächlich verdient.  

 

Etwas unheimlich fand ich das tiefe Wasserloch unterhalb der JimJim Falls. Obwohl man über riesige Felsen klettern muss, um es zu erreichen, fühlt sich das dunkle tiefe Wasser nicht ganz geheuer an.  Das Wasser war allerdings so kalt, dass ich es sowieso nur wenige Sekunden darin ausgehalten habe. Eindrucksvoll war dieser Ort allemal! Riesige steil aufragende Felswände, die die Sonne komplett verdeckten und ein winziges Rinnsal von Wasserfall auf der gegenüberliegenden Seite des runden Gewässers. Um die nächste Ecke liegt ein weißer Sandstrand. Das Wasser ist dunkelgrün und klar. 

 

Generell musste ich mich in diesen Tagen einige male kneifen, weil ich nicht glauben konnte, dass dieser Ort wirklich existiert. Uralte Steinmalereien, rote Felskämme, von denen man meilenweit über das karge Buschland blicken kann und dann immer wieder Wasserfälle und Flüsse, die sich durch das karge Land ziehen. Die Sonnenauf- und untergänge waren einfach wie gemalt und die Sterne am Himmel viel zu viele, um sie jemals zu zählen. 

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